teilhaftig

teilhaftig
Teil:
Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. teil, got. dails, engl. deal, schwed. del ist verwandt mit der baltoslaw. Sippe von russ. del »Teilung«. Die weiteren Beziehungen sind unsicher. – Eine alte Ableitung von »Teil« ist teilen (mhd., ahd. teilen, got. dailjan, aengl. dæ̅lan, schwed. dela), dazu teilbar (17. Jh.) und Teilung (mnd. teilunge, ahd. teilunga). Präfixbildungen und Zusammensetzungen mit »teilen« sind z. B. abteilen (mhd. abeteilen), dazu Abteilung (mhd. abteilunge »das Abteilen, Abtrennen«, frühnhd. »‹Erb›teilung«, der heutige Sinn »durch Abtrennen entstandener Teil« im 16. Jh.) und Abteil »Eisenbahnabteil« (aus »Abteilung« verkürzt, in der 2. Hälfte des 19. Jh.s als Ersatzwort für »Coupé«); beteiligen (19. Jh.; ursprünglich oberd., für älteres »beteilen« »Anteil geben«); mitteilen (mhd. mite teilen »etwas mit jemandem teilen, einem etwas zukommen lassen«, früher allgemein, seit dem 15. Jh. allmählich eingeschränkt auf Nachrichten, Kenntnisse u. a.), dazu Mitteilung (16. Jh.; die Bedeutungsentwicklung wie beim Verb); verteilen (mhd. verteilen »einen Urteilsspruch fällen«, ahd. farteilen »des Anteils berauben, verurteilen«, im heutigen Sinne, den bereits got. fradailjan zeigt, seit dem 16. Jh.). – Ableitungen von »Teil«: teilhaftig, älter teilhaft (mhd. teilhaft‹ic›); teils (17. Jh.; ursprünglich adverbialer Genitiv). – Zusammensetzungen mit »Teil«: Anteil (mhd. anteil; im 18. Jh. auch übertragen als »Mitgefühl« in der Wendung »Anteil an etwas nehmen«), dazu Anteilnahme (19. Jh.; vielleicht für ein älteres Anteilnehmung; s. unten Teilnahme); Gegenteil (mhd. gegenteil »Gegenpartei im Rechtsstreit«, seit dem 16. Jh. im heutigen allgemeineren Sinn), dazu gegenteilig (16. Jh.); Nachteil (15. Jh.; Gegenwort zu »Vorteil«), dazu nachteilig (15. Jh.) und benachteiligen (19. Jh.); Vorteil (mhd. vorteil, ursprünglich »was jemand vor anderen im Voraus bekommt«), dazu übervorteilen »seinen Vorteil über jemanden erringen« (15. Jh.). Als zweiter Bestandteil steckt »Teil« in Zusammensetzungen wie »Viertel« usw. (mhd. virteil, ahd. fiorteil). Es dient heute als Ableitungssilbe zur Bildung jeder beliebigen Bruchzahl. – Zusammenschreibungen sind teilhaben (mhd. teil haben, ahd. teil habēn), dazu Teilhaber (18. Jh.; Ersatzwort für »Kompagnon«) und teilnehmen (mhd. teil nemen, ahd. teil neman, schon früh übertragen gebraucht), dazu Teilnahme (18. Jh.; für älteres Teilnehmung; s. oben Anteilnahme).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • teilhaftig — teil·hạf·tig Adj; meist in etwas (Gen) teilhaftig werden veraltend; etwas erleben, erfahren: einer Freude teilhaftig werden …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • teilhaftig — teil|haf|tig [auch ... ha... ]; einer Sache teilhaftig sein, werden …   Die deutsche Rechtschreibung

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